Freitag, 19. September 2008

Meningeome

Meningeom

Meningeome sind überwiegend benigne Tumore, mit langsamem, verdraengendem Wachstum.

Histologisch findet sich faserreiches Gewebe mit Verkalkungen, Zysten und regressiven Veraenderungen. Die Meningiome sind haeufig rundlich und gut abgegrenzt, kِnnen aber auch flaechig wachsen (en plaque) oder multipel auftreten (z.B. beim M. Recklinghausen). Sie neigen zu Rezidiven und kِoennen auch sarkomatِs entarten.

Klinik
Entsprechend der Lokalisation; haeufig zerebrale Krampfanfaelle sowie auch Zeichen gesteigerten intrakraniellen Druckes.

Therapie
Die radikale chirurgische Entfernung des gutartigen Meningioms einschliesslich der Ansatzstelle führt zur Heilung ist somit die Therapie der Wahl. Im Fall eines Rezidivs wird zunaechst die erneute Operation im Vordergrund stehen.
Die z.T. bei inkompletter Entfernung oder Rezidiv empfohlene Strahlentherapie dürfte bei benignem Grundleiden und aufgrund der Gefahr eines Strahlenschadens umstritten sein. Anders ist die Situation bei den malignen Meningiomen. Hier wird die postoperative Strahlentherapie allgemein empfohlen.

Bei ausgedehnten oder inoperablen Meningiomen evtl. auch als vorbereitende Maكnahme für die Operation, ist die Embolisation der zuführenden Gefaesse zu erwaegen.
Bei Patienten mit inoperablen Meningiomen gibt es erste positive Erfahrungen mit dem Antiprogesteron Mifepriston (RU 486), bei Hinweisen auf eine mِgliche Hormonabhaengigkeit der Meningiome.

Wenngleich durch die operative Behandlung die Anfallshaeufigkeit zurückgeht, sollte eine praeoperativ begonnene antikonvulsive Therapie postoperativ zumindest für 2 Jahre sowie nach Massgabe des EEG-Befundes fortgeführt werden.

mehr unter : Neurotoday

1 Kommentar:

Onkologie Praxis Wien hat gesagt…

Das Meningeom ist ein Tumor der Hirn-, oder Rückenmarkshäute. Das Gehirn ist von Schädelknochen umgeben, zwischen den Schädelknochen und dem Gehirn liegen die sogenannten Hirnhäute.

Meningeome sind die häufigsten Tumore im Gehirn, sie treten am häufigsten im sechsten Lebensjahrzehnt auf, bei Frauen etwa doppelt so häufig wie bei Männern.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Meningeome gemäß der Aggressivität ihres Wachstumsverhaltens in 3 Grade (WHO °I-III) eingeteilt.

Am häufigsten kommen Meningeome vom Grad 1 vor. Sie wachsen langsam (sofern sie noch kleiner sind) und wirken verdrängend auf ihre Umgebung.

Deshalb und da sie keine Metastasen bilden, zählen sie zu den sogenannten gutartigen Tumoren. Der Begriff gutartig soll aber nicht bedeuten, dass sie ungefährlich sind. Durch ihr Verdrängen von angrenzendem Gewebe (z.B. Gehirn, Hirnnerven, Blutgefäße, Hormondrüse Hypophyse,..) kann dieses Gewebe zusammengedrückt werden und seine Funktion einbüßen (z.B. Erblindung, Schielen, Hormondrüsenausfall, ..).

Oft werden Meningeome erst durch diese druckbedingten Beschwerden auffällig und im Rahmen einer radiologischen Untersuchung des Gehirnes (CT, oder besser MRT) erkannt.

Die 2 wesentlichen Behandlungsmethoden des Meningeomes sind Operation oder Bestrahlung. Die beiden Methoden sind sich bezüglich des Ergebnisses in etwa ebenbürtig.

Je nach Lage und Größe des Meningeomes empfiehlt sich tendentiell die Eine oder die Andere Methode.

Bei kompliziert liegenden oder größeren Meningeomen, muss evtl. auch auf eine Kombination beider Methoden zurück gegriffen werden.

Bei der Bestrahlung gibt es prinzipiell 2 gute Methoden.

Die ältere Methode per Gamma-knife wurde in den 60er Jahren von Lars Leksell und Björn Larsson in Schweden entwickelt. Ähnlich der Form einer Trockenhaube sind dabei über 200 Röhren mit radioaktiven Cobalt 60 -Quellen auf einen Punkt zentriert. Diese Anordnung ist gut geeignet zur Bestrahlung kugeliger oder elliptoider Tumorformen und wird von einigen neurochirurgischen Zentren im deutsch-sprachigen Raum angeboten.

Die neuere Option ist die stereotaktische Präzisionsbestrahlung per Linac. Hier werden keine starr positionierten radioaktiven Quellen mehr verwendet. Statt dessen erzeugt ein moderner Linearbeschleuniger Röntgenstrahlung, die durch ausgefeilte Software und einem mobilen Mikro-Multi-Leaf-Kollimator (Bewegliche Blei-Blenden von je 3 mm Dicke, die individuell verstellbar gesundes Gehirngewebe verdecken und so schützen.) die Bestrahlungsdosis an die Form des Tumors anpassen können.

Diese Methode ist sowohl für kugelige, als auch für komplizierte Meningeome geeignet und wird von speziell ausgerüsteten Strahlentherapiezentren in Österreich angeboten.

Die Behandlung des Meningeomes erfordert die Erfahrung eines Spezialisten, da der Tumor meist über eine breite Basis (sog. Matrix) an den Hirnhäuten verfügt, die auf Grund ihrer geringen Dicke von der Bildgebung unterschätzt werden kann.

Darüber hinaus zeichnet sich das Meningeom vor allem im Bereich der Schädelbasis durch ein spezielles Wachstumsmuster aus und man benötigt sehr detaillierte und spezielle fusionierte Bildsequenzen aus CT und MRT, um den Tumor gut sichtbar und in seiner Gesamtheit darstellen zu können.

Richtig behandelt können bei Meningeomen WHO °I lokale Langzeit – Kontrollraten bis zu 97% erreicht werden.

Die zum Geschäftsbereich des deutschen Gesundheitsministeriums gehörende Behörde DIMDI (Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information) hat einen Bericht erstellt, die den Stellenwert der verschiedenen Therapiemethoden für Meningeome untersucht. Dabei erwies sich die stereotaktische Bestrahlung als die Methode mit dem besten Kosten/Nutzen Verhältnis. Lediglich bei speziellen Tumorlokalisationen (Rückenmark) war die OP zu bevorzugen.
author: Dr. David Kuczer Facharzt für Radioonkologie www.praxis-margareten.at
link: http://portal.dimdi.de/de/hta/hta_berichte/hta229_bericht_de.pdf